Folgende Artikel wurden im Monat September 2008 veröffentlicht:

Objektivierung

Alle Realität ist im Grunde Wissen. Das heißt auch, dass Wissen nicht die subjektive und mehr oder weniger zufällige Adaption einer davon unabhängigen Realität ist. Vielmehr findet es sich im Kern jeder objektiven Realität — und ist selbst etwas Objektives.

So neu ist die Idee gar nicht. Logik zum Beispiel gilt schon lange als objektiv und ist doch irgendwie eher dem Reich des Wissens zugeordnet als dem der materiellen Realität. Dabei ist es keineswegs nur so, dass ohne Logik keine Art von wissenschaftlicher Untersuchung der materiellen Realität möglich wäre, sondern allgemein wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie in den Dingen selbst existiert, dass die Dinge nach ihren Regeln funktionieren.

So gesehen erweitern wir hier dieses Konzept nur und ersetzen die gewohnte Logik durch die X-Logik. Die sich nicht auf Operationen mit Wahrheitswerten beschränkt, sondern die grundlegenden Gesetze des Wissens erforscht.

Einschränkung

Wenn auch die Materie selbst den Gesetzen des Wissens, also der Logik, unterworfen ist, so heißt das doch keineswegs, dass sich das tatsächliche Geschehen rein logisch ableiten ließe. Nicht mal theoretisch. Denn die Theorie der X-Logik kennt weder absolut elementare Grundbausteine noch absolute all-umfassende Pläne. Es gibt also nicht das eine System für alles, ebenso wenig wie geschlossene Teil-Systeme ohne Intervention von außen.

Letztlich kann gerade dieses Wissen dabei helfen, unsere Systeme robuster und praktikabler werden zu lassen. Einerseits verlassen wir uns nicht auf die trügerische Sicherheit absoluter Begründung, und andererseits verlieren wir uns nicht in endlosen Ketten derselben.

Menschlich

Braucht die Welt also menschliche Beobachter, um zu existieren? — Nun, ganz abgesehen davon, dass wir unsere Welt tatsächlich nicht ohne uns kennen, stellt sich diese Frage nicht wirklich, nur weil wir Wissen im Herzen der Materie erkennen. Dadurch, dass wir Wissen definieren, machen wir es vielmehr unabhängig von subjektiven Auffassungen, es bekommt eine objektive Gestalt. Als solches können wir es im Physischen agieren lassen, ohne die subjektive menschliche Perspektive — die wir natürlich nie verlassen — in den Vordergrund heben zu müssen. In diesem Sinne ist Wissen nicht weniger objektiv als irgendein Atom oder so.

Aber natürlich bleibt die Objektivität von dieser Erweiterung (um das Wissen) nicht unberührt. Letztlich erhält sie eine menschliche Komponente. Was vielleicht gar nicht so verkehrt ist.

Im Herzen der Dinge

Wie aber kommt denn nun Wissen ins Innere der Dinge?

Damit ein Ding als physisch real gelten kann, muss es eine gewisse Konstanz seiner Erscheinungen aufweisen. Das ist ein Kriterium, das selbstverständlich benutzt wird, ohne dass es explizit als Teil einer physikalischen Theorie formuliert wurde. Es ist ja auch viel zu grundsätzlich. Es ist eigentlich logisch. Da gehört es hin, in die Sphäre des Mentalen, des Wissens.

Tatsächlich haben wir diese Beständigkeit als wesentliches Merkmal von Wissen ausgemacht; wir haben Wissen geradezu so definiert. Was natürlich nur Sinn macht, wenn es auch das Andere gibt, die Veränderung, durch die Aktivität definiert wird.

Wissen ist nicht nur der feste Grund, auf den wir uns verlassen können, das, was immer gleich bleibt, wie der Fels in der Brandung des Wandels und der Aktivität; es ist auch das, was sich ausdrückt in charakteristischer Aktivität. Es ist überbrückte, begriffene Differenz, eingefangene Aktivität, zur Ruhe gekommen, aber immer potentiell vorhanden.

Und genauso haben wir uns materielle Dinge vorzustellen, als erfüllt und getrieben von innerer Aktivität. Doch diese Aktivität ist gebändigt und äußert sich als kontinuierliches Erscheinen der Dinge, als Interaktion mit anderen. Physikalisch werden so zum Beispiel Masse und Energie der Dinge bestimmt. Diese beiden Begriffe entsprechen im Wesentlichen denen des Wissens und der Aktivität, nur dass letztere viel allgemeiner gefasst sind, prinzipieller, ein logisches Konzept markierend.

Etwas (logisch)

Das Konzept des Dinges ist „logisch“ zu nennen, weil es einfach unverzichtbar ist. Immer, wenn wir etwas denken, wahrnehmen, messen (oder so), geht es um etwas. Dieses Etwas nennen wir „Ding“. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich zum Beispiel um einen sprachlichen Ausdruck, eine Vorstellung, einen Begriff, eine Idee, ein Gesetz oder auch ein materielles Ding handelt. Rein logisch macht das keinen Unterschied.

Das heißt natürlich nicht, dass sich mentale und physische Dinge in allem gleichen, oder dass wir viel über die Beschaffenheit der Dinge sozusagen „a priori“ wissen. Es bleibt Aufgabe (unter anderem) der Physik, herauszufinden und zu entscheiden, was wirklich (physisch) existiert und was nicht, wobei Erfahrung eine wichtige Rolle spielt.

Doch vieles, was der Physik so viel Kopfzerbrechen bereitet, weil es in keines der vertrauten physikalischen Muster passt und doch nachweisbar ist, entpuppt sich womöglich als längst nicht so mysteriös, wie es heute noch scheinen mag. Weil es einfach so sein muss, rein logisch.

Physikalischer Raum

Der Begriff des Raums spielt im Rahmen unserer Untersuchungen eine wichtige Rolle — die sich von der in der Physik üblichen erheblich unterscheiden kann. Das mag zunächst verwirren. Es wird sich aber zeigen, dass es sich hier um eine durchaus begründete Erweiterung des Raumbegriffs handelt, die auch bezogen auf die Physik Sinn macht.

Insbesondere in der Relativitätstheorie wird deutlich, wie problematisch die Idee eines absoluten Raums ist. Denn um dem Raum eine auf Erfahrung basierende physikalische Realität zusprechen zu können, muss er ausgehend von physikalisch realen Objekten definiert werden. Dies führt dazu, dass eigentlich nicht von dem „Raum“ schlechthin, sondern nur von dem „zu einem Körper A gehörigen Raum“ gesprochen werden kann. Genau dieser Ansatz ist fundamental für das hier ausgearbeitete Raumkonzept, wo jedem Ding, gleich welcher Art, ein eigener Raum entspricht.