Folgende Artikel wurden im Monat Juni 2009 veröffentlicht:

Umfassendes Wissen

Wir wollen hier den Begriff des Wissens so weit fassen, dass er jede Art von Reflexion der Realität umfasst.

Da aber jede Realität, die in Erscheinung tritt, immer schon reflektiert ist, folgt daraus, dass für uns alle Realität irgendwie Wissen ist.

Oder, wie wir manchmal auch sagen wollen: alles, was ist, hat Wissen.

Verallgemeinerung

Alles hat Wissen und Bewusstsein. Die wahre Natur jedes Dinges ist Wissen. Dies ist die eigentliche Substanz, aus der alles besteht. Der Kern der Materie.

Um zu derartigen Aussagen zu kommen, müssen wir bestimmte Eigenschaften, die wir gewöhnlich mit dem, was wir „Wissen“ nennen, verbinden, in den Vordergrund heben, andere aber eher ignorieren. So dass am Ende das gewöhnliche Wissen als ein Spezialfall unseres verallgemeinerten Begriffs von Wissen erscheint.

Beziehungen

Eine wesentliche Eigenschaft von Wissen ist für uns, dass es konstante Relationen zwischen verschiedenen Dingen darstellt. Es setzt sie in Beziehung zueinander und hält diese Beziehung fest.

Wissen fixiert sozusagen verschiedene Dinge an genau definierten Orten eines gemeinsamen Raums.

Fortlaufendes Muster

Natürlich ist dieses Muster überall zu finden: es ist das, was wir suchen. Das ist es, was wir wissen wollen, das einzige, was wir wissen können: bestimmte stabile Relationen, darstellbar, reproduzierbar, berechenbar.

So ist Realität immer ein bestimmtes Arrangement von Dingen — die selbst wieder Gegenstand einer ähnlichen Analyse werden können. Und so weiter und so fort.

Reale Gesetze

Die Beziehungen zwischen den materiellen Dingen sind nicht weniger real als diese Dinge selbst. Häufig werden sie als sogenannte „Gesetze“ formuliert, in der Physik zum Beispiel als Naturgesetze.

Manche dieser Gesetze sind alles andere als offensichtlich, sie werden erst im Laufe der Zeit entdeckt und ihre — oft technisch aufwendige — Anwendung muss gelernt werden. Andere jedoch erfassen wir intuitiv, wir berücksichtigen sie wie selbstverständlich in unserem Handeln, lange bevor sie als Gesetzmäßigkeit erkannt und als Gesetz formuliert werden.

Gespeichertes Wissen

Wir alle haben eine Art eingeborenes Wissen, nicht erlernt, sondern vererbt. Es ist sozusagen in unseren Genen gespeichert und in unserem Körper materialisiert. So gesehen ist jeder lebendige Organismus verkörpertes Wissen.

Wir wollen sogar noch einen Schritt weiter gehen und jedes materielle Ding als gespeichertes Wissen auffassen.

Fehlende Aktivität

Selbst in dem hier entwickelten erweiterten Sinn ist Wissen nicht das Ganze. Es ist überall, alles ist Wissen, aber um wirklich real zu sein, bedarf es mehr.

Was fehlt ist Aktivität.

Bedrohung

Aktivität bewirkt Veränderung. Als solche stellt sie eine ständige Bedrohung dar für das Wissen, die starre Ordnung, wo alles seinen genau definierten Platz hat. Für alle Ewigkeit.Aktivität kann alles über den Haufen werfen. Von einem Moment auf den anderen.

Zwei Gesichter der Aktivität

Nur selten führt Aktivität zu etwas ganz anderem, meist ist sie Bewegung im Bekannten.

Tatsächlich lässt sich immer eine Betrachtungsweise finden, der alles schon bekannt ist — und eine andere, für die alles neu wird.

Aktivität ist immer beides. Jeder Schritt kann als Verlassen des Alten und Betreten eines Neuen betrachtet werden — oder auch als einfache Bewegung von einem Ort zum anderen desselben umfassenden Raums.

Verschiedene Räume

Dinge, die sich bewegen, ändern ihren Ort, während der Raum, der alle möglichen Orte umfasst, unverändert bleibt. Der Raum verändert sich nicht, aber er kann zu einem anderen werden, in einen anderen übergehen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Räume..

So kann (jeder) Raum ewig als derselbe bestehen bleiben und unveränderliches Wissen, auf das wir uns verlassen können, darstellen.

Potenzielle Bewegung

Reale Räume

Die Räume, wie sie hier beschrieben werden und von denen es eine Vielzahl gibt, stellen konstante Relationen dar, sind also Räume des Wissens. Doch dabei bleibt es nicht. Sie sind keineswegs nur rein geistige Konstrukte, sondern voller innerer Aktivität. Das macht sie real.

Sie sind Realität. Und Realität ist nichts anderes.