Die Beziehungen zwischen den materiellen Dingen sind nicht weniger real als diese Dinge selbst. Häufig werden sie als sogenannte „Gesetze“ formuliert, in der Physik zum Beispiel als Naturgesetze.
Manche dieser Gesetze sind alles andere als offensichtlich, sie werden erst im Laufe der Zeit entdeckt und ihre — oft technisch aufwendige — Anwendung muss gelernt werden. Andere jedoch erfassen wir intuitiv, wir berücksichtigen sie wie selbstverständlich in unserem Handeln, lange bevor sie als Gesetzmäßigkeit erkannt und als Gesetz formuliert werden.
Wir alle haben eine Art eingeborenes Wissen, nicht erlernt, sondern vererbt. Es ist sozusagen in unseren Genen gespeichert und in unserem Körper materialisiert. So gesehen ist jeder lebendige Organismus verkörpertes Wissen.
Wir wollen sogar noch einen Schritt weiter gehen und jedes materielle Ding als gespeichertes Wissen auffassen.
Selbst in dem hier entwickelten erweiterten Sinn ist Wissen nicht das Ganze. Es ist überall, alles ist Wissen, aber um wirklich real zu sein, bedarf es mehr.
Was fehlt ist Aktivität.
Aktivität bewirkt Veränderung. Als solche stellt sie eine ständige Bedrohung dar für das Wissen, die starre Ordnung, wo alles seinen genau definierten Platz hat. Für alle Ewigkeit.Aktivität kann alles über den Haufen werfen. Von einem Moment auf den anderen.
Nur selten führt Aktivität zu etwas ganz anderem, meist ist sie Bewegung im Bekannten.
Tatsächlich lässt sich immer eine Betrachtungsweise finden, der alles schon bekannt ist — und eine andere, für die alles neu wird.
Aktivität ist immer beides. Jeder Schritt kann als Verlassen des Alten und Betreten eines Neuen betrachtet werden — oder auch als einfache Bewegung von einem Ort zum anderen desselben umfassenden Raums.