Kristallisation

Ein Raum, dessen Struktur erkannt wird, wird zu einem speziellen, in gewisser Weise abgegrenzten Raum — und damit zu einem Ding im Raum. Auf diese Weise lassen sich womöglich beliebig viele Unter-Räume definieren und absondern, die, anders herum betrachtet, sich alle zum einen Raum des Wissens vereinigen. Dabei durchdringen sie einander, verlieren jede scharfe Abgrenzung gegeneinander.

Jedes Ding im Raum kann als verdinglichter (Unter)Raum angesehen werden. Und jeder (Unter)Raum ist ein entgrenztes Ding. Raum und Ding sind zwei verschiedene Aspekte ein und desselben. Dabei entspricht jedes Ding einem speziellen Raum und umgekehrt.

So kann jede Interaktion zwischen Dingen als Durchdringung oder Überlagerung ihrer Räume gelten. Und jede Erscheinung eines Dinges geht auf eine solche Interaktion zurück. Es spiegelt sich in einem anderen Ding und tritt so in Erscheinung. Was auch als Durchdringung und Beeinflussung seines Raums durch einen anderen verstanden werden kann.

Aus einem anderen Blickwinkel wird derselbe Vorgang vielleicht genau anders herum beobachtet, als Erscheinung des anderen Dinges. Statt von verschiedenen „Blickwinkeln“ können wir auch von verschiedenen „Wissenräumen“ reden, in denen jeweils ein anderes Ding erscheint. Dann markiert das Ding sozusagen den Übergang von einem Raum in einen anderen, eben weil es mal so und mal anders gesehen werden kann. Jedes Ding ist die Kristallisation verschiedener einander durchdringender Räume.