Weitergehendes

Haben wir erst einmal eine Gesetzmäßigkeit gefunden, schauen wir, wo wir das neue Muster noch überall entdecken können. Unser Blick auf die Dinge verändert sich, wir sehen sie mit neuen Augen, in einem neuen Licht. Vieles kann plötzlich klarer werden, endlich einen Sinn ergeben.

Es versteht sich aber von selbst, dass das nicht ewig so weitergeht. Irgendwann erkennen wir die Begrenztheit auch der neuen Sichtweise. Die dann genau das geworden ist: eine (gar nicht mehr so neue) Sichtweise. Eine Brille, die durchaus auch mal abgenommen werden sollte.

Im Prinzip ist Wissen unendlich nutzbar. Es wird durch seine Anwendung nicht verbraucht. Sein Raum ist also grundsätzlich unbegrenzt. – Andererseits findet der Gebrauch von Wissen immer schon in einer Umgebung, einem Raum, statt. Anwendung ist Interaktion mit der Umgebung. Und nicht jede ist gleichermaßen gut geeignet. Wissen passt nicht überall. In diesem Sinne haben Wissensräume sehr wohl Grenzen.

Aber nicht von sich aus. Eine bestimmte Art zu sehen kann nichts sehen, was unsichtbar für sie ist. Eine beschränkte Erkenntnis umfasst nicht ihre eigenen Schranken. Deren Erkenntnis ist eine neue Erkenntnis.

Wie dem auch sei, im Allgemeinen sind wir viel mehr interessiert an der neuen weiten Perspektive und den sich dadurch eröffnenden Möglichkeiten, als an der Begrenztheit der alten. Wir erinnern uns kaum an sie, sobald sie vergangen ist.

Obwohl… wohin ist sie eigentlich gegangen? Existiert sie noch irgendwo? Und was ist mit all den endlosen Räumen? Und dem Wissen – dem zurückgelassen – wie auch dem noch nicht erreichten…

Wen kümmert’s?