Unberührtheit
Die vorausgegangene Definition von Wissen entspricht der allgemein verbreiteten Vorstellung, dass zum Beispiel die Naturgesetze von universeller zeitloser Gültigkeit sind. Und nicht nur die Gesetze, auch die darin vorkommenden Begriffe beziehungsweise die durch sie ausgedrückten Ideen oder Vorstellungen. Eine Aussage, die für wahr gehalten wurde, mag sich als falsch erweisen, doch die Idee der Wahrheit als solche bleibt davon unberührt. Der Wert einer bestimmten Größe kann sich ändern, nicht jedoch die jeweilige Zahl selbst, also etwa die Drei, oder das, wofür sie steht, ihre Bedeutung, die Idee der Drei.
Und so können wir feststellen, dass wir uns immer schon auf die Konstanz bestimmter Elemente unserer Theorien und Wissenschaften verlassen, dass all unsere Systeme, auch die der Mathematik und Logik, auf dieser Konstanz geistiger Entitäten beruhen. So gesehen hat unsere Definition das einfach nur deutlich herausgestellt und der Konstanz einen Namen gegeben. Wir nennen sie jetzt „Wissen“ — was sicherlich nicht allzu weit hergeholt ist.